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Forschungswindpark Curslack

In keiner anderen deutschen Stadt stehen so viele Windkraftanlagen in einem städtisch verdichteten Raum. Kaum eine andere Verwaltung hatte bisher das Engagement, Windkraftanlagen auf Industrieflächen mit hohen Sicherheitsauflagen zu genehmigen. Speziell die Genehmigungsverfahren für die Industriebetriebe im Hafengebiet, mitten zwischen Störfallbetrieben, auf einem Klärwerk mit Kraftwerk, einem Aluminiumwerk, einem Containerterminal oder demnächst einem Stahlwerk – das ist bundesweit einmalig. Die Hamburger Verwaltung ist Vorreiter für eine Standardisierung der Genehmigungsauflagen in dichten Siedlungsräumen und Industriegebieten – und damit für die Windkraftnutzung direkt in Verbrauchernähe. Auch der Windpark in Curslack hat einige Besonderheiten im Genehmigungsverfahren aufzuweisen. Außerdem gehört er zum Teil der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW/CC4E) und ist ein echter Forschungs-Windpark.

Planer und Mit-Betreiber Dr. Ole Augustin beschreibt den Weg zum Windpark.
Die ersten Studien zu Windpotentialflächen im Hamburger Stadtgebiet wurden 2000/2001 erstellt. Schon damals wurde der Standort in Curslack benannt. Hamburg hat lange gezögert, seine Flächennutzungsplanung grundlegend zu überarbeiten, was für eine wachsende Großstadt mit umfangreichen Hafen- und Industrieflächen auch eine Mammutaufgabe darstellt. 2010 wurde die Überarbeitung der Flächennutzungspläne in Angriff genommen. Das Planänderungsverfahren wurde durch den Aufstellungsbeschluss vom 24. Juli 2012 sowie durch die Änderung des Aufstellungsbeschlusses 10. September 2013 eingeleitet. Zwei Bürgerbeteiligungen mit öffentlicher Unterrichtung und Erörterung, vier Informationsveranstaltungen sowie die öffentliche Auslegung der Planänderung haben nach den Bekanntmachungen stattgefunden.
Die Verfahren wurden sehr detailliert und gründlich durchgeführt, mit hoher Bürgerbeteiligung und vielen öffentlichen Informationsveranstaltungen. 2009 wurden für die Windparkpotentialfläche in Curslack die ersten avifaunistischen Gutachten und Gutachten zur Fledermauspopulation erstellt. Ab 2010 wurden mehrere Infoveranstaltungen für Bürger und Anwohner in Bergedorf und Curslack durchgeführt. Am 17.12.2013 trat die 133. Änderung des FNP in Kraft, in der u.a. die Wind- Vorrangfläche in Curslack ausgewiesen wurde. Mein Büro war von Anfang an laufend in die Standortentwicklung und die Genehmigungsverfahren eingebunden. Wir hatten von Anfang an Interesse am Bau des Windparks Curslack und haben dann 2014 die konkrete Planung gestartet. Im Mai 2015 haben wir die BImSchG-Anträge eingereicht. Im April 2016 erhielten wir die Baugenehmigung. Der Standort ist vorbelastet. Er liegt direkt an der Autobahn A29, an der Abfahrt Bergedorf/Curslack.

PDF WIND-KRAFT Journal – Ausgabe 2/2017: Download

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