18.2.2018
Windpark Scharmbeck
Am 18.02.2018 wurde der größte rein kommunale Versorger-Windpark Deutschlands in Winsen (Luhe) eingeweiht. Den Partnern Hamburg Energie und Stadtwerke Winsen (Luhe) ist mit den sieben Nordex N131/3300 Anlagen ein grosser Beitrag für die Energiewende und für den Klimaschutz in der Metropolregion Hamburg gelungen. Auf der Einweihungsfeier war viel von dem Stolz über den neuen Windpark die Rede, aber auch von der immensen Vorarbeit. Als Kraftakt, der nur mit vereinten Kräften zu bewältigen war, beschrieben die Festredner die Planungsarbeit. Der Windpark Scharmbeck ist stellvertretend für viele Windprojekte in Deutschland. Die Initiatoren und Planer sind mit dem Willen zur eigenen Energiewende, für Klimaschutz und CO2 Vermeidung gestartet. Das Volumen der Planung hat den Mitarbeitern in den eingebundenen Behörden und Firmen aber sehr viel abverlangt. Der Eindruck, der von dieser Einweihungsfeier bleibt : Klimaschutz und Energiewende werden in den Städten und Gemeinden, bei Bürgern, Stadtwerken und Kommunen, sehr viel ernster genommen als in Berlin.
Bürgermeister von Winsen (Luhe):
Herzliche Glückwünsche zum neuen Windpark hier in Winsen Scharmbeck. Mit diesen sieben Großanlagen, die nach einer wirklich sehr kurzen Bauzeit heute offiziell in Betrieb gehen, wird die Stadt Winsen ein sehr anspruchsvolles Klimaziel erreichen: Wir werden ab diesem Jahr mehr Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, als unsere 36.000 Einwohner verbrauchen. Angesichts einer gegenwärtigen Diskussion über die Vermeidung von klimaschädlichem CO2 ist das ein wichtiges Signal. Die Winsener Initiative geht zurück auf ein Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2011, das vom gesamten Winsener Stadtrat beschlossen wurde, auch, aber nicht allein unter dem Eindruck des furchtbaren Unfalls in Fukushima, der die gesamte Energiepolitik in Deutschland einmal herumgedreht hat und der uns bis heute bewegt und auch noch weiter bewegen wird. Wir hier in Winsen bemühen uns sehr kräftig, das Thema Klimawandel nach vorne zu bringen und die Akzeptanz in die Notwendigkeit bei unseren Bürgern zu erhöhen.
Es war uns unverzichtbar wichtig, dass unsere Bürger sich beteiligen können. Wir haben alle Planungsschritte und Unterlagen für diesen Windpark öffentlich gemacht, jeder Bürger hatte die Möglichkeit zur Akteneinsicht. Winsen hat eine beeindruckende Landschaft und eine beeindruckende Natur mit unglaublich vielen seltenen Vögeln und sehr seltenen Fledermäusen, so dass man sehr genau prüfen musste, was überhaupt noch möglich ist. Allerdings fragt man sich auch, welcher normale Bürger aus Pattensen, Roydorf, Scharmbeck oder Winsen die umfangreiche Planung für diesen Windpark verstehen soll. Es sind wirklich viele Besucher und engagierte Bürger ins Rathaus gekommen, aber sie haben die langen Aktenreihen gesehen und resigniert gesagt:
„Vielen Dank, aber diese Mengen an Aktenreihen übersteigen meine Möglichkeiten“
und sind wieder gegangen. Es war schon einem normalen Bürgermeister oder einem normalen Ratsmitglied fast nicht möglich, die gesamten Gutachten z.B. nur für die Änderung des Flächennutzungsplans oder der Raum ordnung zu lesen, durchzuarbeiten und zu verstehen. Und das ist auch keinem interessierten Mitbürger möglich oder zuzumuten. Wir haben mehrfach überlegt, im Rathaus anzubauen, nur für die langen Reihen von Aktenordnern für den Windpark. Wenn man die Energiewende wirklich will, muss man ernsthaft daran arbeiten, dass die Verfahren vereinfacht und erleichtert werden. Es wurden für diesen Windpark Ausgleichsflächen von über 200.000 m2 in unserer eigenen Stadt geschaffen. Das war eine tolle Leistung, denn auch diese Flächen sind knapp. Wir möchten die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Harburg ausdrücklich betonen. Viele Verfahrensschritte konnten parallel bearbeitet werden. Das hat die Arbeiten ganz wesentlich erleichtert.
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